Psychoberufe
Psychotherapeut, Psychologe, Psychiater oder psychologischer Berater? Was ist der Unterschied?
Was haben diese Berufsgruppen gemeinsam? Das Wort “Psyche”. Der altgriechische Begriff „Psyche“ bedeutet „Seele“. Darunter wird das menschliche Fühlen, Denken oder auch die Summe aller geistigen Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen verstanden. Sie beschäftigen sich also mit dem Inneren des Menschen mit dem Ziel, psychisches Wohlergehen zu erreichen.
Die Psychoberufe unterscheiden sich in ihren Ausbildungen, Tätigkeitsfeldern und Behandlungsmethoden.
Psychotherapeut, Psychologe, Psychiater oder psychologischer Berater?
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Psychologen, einem Psychiater, psychologischen Berater und einem Psychotherapeuten? Alle vier beschäftigen sich mit der Psyche des Menschen.
Lebens- und Sozialberater dürfen psychologische Beratungen durchführen.
Psychiater, Psychologen und Psychotherapeuten befassen sich mit psychischen Erkrankungen.
„Hallo, ich suche nach einem Therapeut – bin ich hier richtig?“ „Nein, ich bin kein Therapeut oder Psychiater – ich bin psychologischer Berater und Angst- und Stressbewältigungstrainer“. „Aha, und was ist der Unterschied?“ „Naja, bei welchem Thema brauchen Sie Hilfe?“.
Psychologe, Psychiater, Psychotherapeut oder psychologische Beratung. Je nachdem, was das Anliegen ist, die Problemstellung und Ziel ist, braucht es hier Berater oder Ärzte, die auf die Themen spezialisiert sind. Wer an einer psychischen Krankheit leidet, etwa an Borderline, Schizophrenie, Zwangsstörungen, Essstörungen oder einer Sucht geht zum Psychiater oder zum Psychotherapeuten. Im Grunde ist der größte und wichtigste Unterschied folgender:
„Psychologische Berater stellen keine Diagnosen, verschreiben keine Medikamente und behandeln keine psychischen Krankheiten“
Psychologe
Psychologe darf man sich nach einem Psychologiestudium nennen. Jedoch ist man nicht dazu berechtigt, zu beraten. Auch ein Absolvent des Studiengangs Wirtschaftspsychologie darf sich Psychologe nennen. Zum Psychologen gehen keine psychisch Erkrankten.
Psychiater
Psychiater sind Fachärzte der Psychiatrie. Diese haben ein Medizinstudium mit der Fachrichtung Psychiatrie abgeschlossen und sind berechtigt, Medikamente zu verschreiben. Der Unterschied zwischen Psychiatern und Psychotherapeuten ist, dass der Psychiater Medikamente verschreiben darf, zum Beispiel Psychopharmaka, Antidepressiva etc. Ein Psychotherapeut darf das nicht, weil er nicht Medizin studiert hat.
Psychotherapeut
Ein Psychotherapeut behandelt psychische Störungen, dazu zählen unter anderem posttraumatischen Belastungsstörung, Borderline, Schizophrenie, Suchterkrankungen, Zwangsstörungen, Depressionen, Ängstsstörungen, Essstörungen, Zwänge etc.
Therapeut wird man, wenn man das Propädeutikum erfolgreich absolviert hat und danach zahlreiche Praxisstunden in einschlägigen Institutionen gemacht hat. Dazu muss eine Fachrichtung gewählt werden. Es gibt z.B. die Verhaltenstherapie, Existenzanalyse, Tiefenanalyse etc. Je nach Fachrichtung unterscheiden sich die Methoden und Interventionstechniken bzw. Ansichten über den Mensch und deren Psyche.
Psychologischer Berater
Psychologische Beratung bezeichnet psychologische Maßnahmen und Tätigkeiten, die der Aufarbeitung und Überwindung von Problemen oder Konflikten dienen (beratende Psychologie).
Psychologische Berater oder auch psychosoziale Berater haben in Österreich das Gewerbe des Lebens- und Sozialberaters angemeldet. Hierzu wird neben der fachlichen Qualifikation eine Tätigkeitsnachweis von 750 Praxisstunden verlangt. Psychologische Berater beraten gesunde Menschen. Psychologische Beratung kann überall dort erfolgen, wo es um die Lösung und Überwindung von persönlichen und sozialen Konflikten geht. Sie arbeiten zukunftsorientiert und haben als übergeordnetes Ziel, die Verbesserung der subjektiven Zufriedenheit und der Lebensqualität.
Ziel psychologischer Beratung
Das Ziel der psychologischen Beratung ist die Verbesserung der subjektiven Zufriedenheit und der Lebensqualität.
Beratungsziele können sein: Sinnfindung, das Lösen von Konflikten, Krisenbewältigung, Definition von empfundenen Problemlagen, Umgang mit Lebensveränderungen, Scheidung, Beziehungsprobleme, Karriereplanung, das Klären von unklaren, persönlichen oder sozialen Situationen, der Umgang mit Stress, Selbstzweifel oder Angst, das Erlernen von Präventionsmaßnahmen, Entscheidungsschwierigkeiten, allgemeine, berufliche oder familiäre Neuorientierung.
Coach
Der Begriff Coach ist ein nicht geschützter Begriff, der eine “Grauzone” abbildet. Wenn jemand ein Coaching anbietet, kommt es drauf an, zu welchen Themenfeld. Ein Fußballtrainer kann sich ohne weiteres Coach nennen und hier Hilfestellung anbieten. Ein Lerncoach kann beim Lernen helfen. Der Unterschied ist normalerweise, dass Coaches oder auch Trainer einseitig Wissen vermitteln und nicht individuell beraten. Somit ist es auch ein gewerberechtliches Thema.
Coaches gibt es wie Sand am Meer für jegliche Themen. Auch hier empfiehlt es sich, den richtigen für sich zu finden. Da diese auch eine andere Herangehensweise haben, kann dies auch zu vielen Erkenntnissen führen und je nach Thematik eine gute Ergänzung sein.
Wer ist nun der Richtige?
Das Wichtigste ist: WOHLFÜHLEN!
Je nach Thema und Problemstellung braucht es untersch. Experten (siehe Unterschiede oben). Jeder ist Experte auf seinem Fachgebiet und doch gibt jede Kombination an Persönlichkeiten, die aufeinandertreffen, eine eigene Dynamik. Manche Menschen und Angebote sind einen auf den ersten Blick sympathisch, andere weniger.
Zahlreiche Angebote fürs Wohlbefinden
Mein Tipp: Ausprobieren!
Der richtige Ansprechpartner ist der/diejenige, bei der/dem man sich verstanden fühlt, dessen Angebot zu einem persönlich passt und hilft. Zum Beispiel kenne ich von Personen, die mit Ängsten, Stress und Selbstzweifel zu tun hatten, bei denen Massagen und Aromatheraphie gut geholfen hat. Für manche ist das passende ein Yogakurs gewesen, für andere ein Atemtraining, für manche sind es Massagen, Akupunktur, Shiatsu, Cranio Sacral, Boxtraining, Tanzkurs für andere Gesprächstheraphie oder Selbsthilfegruppen.
Es gibt verschiedene Wege, seine persönlichen Lebensherausforderungen zu bearbeiten und das Leben ein Stück schöner und leichter zu machen. Es gibt nicht die EINE richtige Lösung, die für alle passt. Jeder muss für sich herausfinden und ausprobieren, was einem gut tut und hilft.
Erstgespräch oder Probetraining vereinbaren und kennenlernen! Auch hier darf man mehrere Termine bei versch. Experten/Einrichtungen vereinbaren, um sich einen Eindruck machen zu können. Es ist auch okay, wenn du nicht mehr hingehen möchtest. Es gibt zahlreiche Fachrichtungen und Persönlichkeiten, du musst für dich den richtigen Ansprechpartner und das passende Angebot finden.
Ich selbst war als Jugendliche bei 6 verschiedenen Experten für das psychische und physische Wohlbefinden und erst beim 7. Versuch habe ich ein passendes Angebot für mich gefunden, welches nachhaltig gewirkt hat und zu einer wahrlichen Lebensverbesserung geführt hat.
Es ist dein Leben. Dir muss es helfen, dir muss es gut tun!
Daher trau dich zu sagen, wenn es nicht passt. Gott sei Dank gibt es so viele unterschiedliche Personen, Fachrichtungen, Institutionen und Angebote, damit jeder das für sich passende findet!
Kosten
Bei psychischen Krankheiten übernimmt die Krankenkassen zum Teil die Kosten, wenn ein Psychotherapeut oder einen Psychiater eine Diagnose ausstellt und diese/r einen Kassenvertrag hat. Leider sind die vergünstigen, geförderten Therapieplätze begrenzt und man muss sich auf lange Wartezeiten einstellen. Die Stundensätze variieren und liegen je nach Ausbildung, Standort und Erfahrung zwischen 80 und 200 Euro.
Da psychologische Berater mit gesunden Menschen arbeiten und vermehrt präventiv tätig sind, wird hier nichts von der Krankenkasse refundiert.
Kostenlose Hilfe
pro mente Austria
Kostenlose psychol. Beratung
https://www.pmooe.at/-
T +43 664 3964333
E: office@promenteaustria.at
Clearingstelle
Psychotheraphie mit Kostenerstattung (Wartezeit 1-3 Monate)
Telefon-Hotline 0800 20 25 33
Montag bis Donnerstag 08:00 – 17:00 Uhr, Freitag 08:00 – 13:00 Uhr
Rund um die Uhr können Online-Anfragen getätigt werden: https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.828069
Kepler Universitätsklinikum
Neuromed Campus, Wagner-Jauregg-Weg 15, 4020 Linz
T +43 (0)5 7680 87 – 0
TelefonSeelsorge Oberösterreich
Notruf 142 (ohne Vorwahl)
Schulstraße 4, 4040 Linz
Büro: +43 732 731313
E-Mail: telefonseelsorge@dioezese-linz.at
Krisenhilfe OÖ und Kriseninterventionszentrum Linz
Telefon: 0732 / 2177
Scharitzerstraße 6-8 / 4. OG, 4020 Linz
Gewaltschutzzentrum OÖ / Perspektive:Arbeit
Information, Beratung und Unterstützung kostenlos und vertraulich
Stockhofstraße 40 (Eingang Wachreinergasse 2), 4020 Linz
Tel.: 0732/60 77 60
ooe@gewaltschutzzentrum.at
Mo – Fr 9 – 13 Uhr, Di und Do 9 – 20 Uhr; Termin nach Vereinbarung
Facebook: https://www.facebook.com/GewaltschutzzentrumOOe
Autonomes Frauenzentrum Linz
Starhembergstraße 10, Ecke Mozartstraße, 2. Stock, 4020 Linz
Telefon: 0732/60 22 00
Mail: hallo@frauenzentrum.at
EXIT-sozial, Verein für psychosoziale Dienste
4040 Linz Wildbergstraße 10a | ZVR 213 121 822
BERATUNG|pszlinz.beratung@exitsozial.at|Tel 0732 / 719 719
AMBULANZ |ambulanz@exitsozial.at | 0732 / 700 595
Kinder- & Jugendanwaltschaft OÖ
Kärntnerstraße 10, 4021 Linz
Telefon (+43 732) 77 20-140 01
Fax (+43 732) 77 20-21 40 77
E-Mail kija@ooe.gv.at
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