Die Maßnahmen der Regierung, um die Corona-Virus-Verbreitung einzuschränken, verbreiten Sorgen, lösen Ängste aus und verändern schlagartig das Leben aller.

  • Unternehmer, die um ihre Existenz fürchten
  • Mütter, die mit Home-Office und den Kindern überfordert sind
  • häusliche Gewalt, die zunimmt aufgrund der vermehrten Zeit zuhause
  • Menschen, die um das Leben ihrer Liebsten fürchten
  • Angst, den Job zu verlieren und keine Rechnungen mehr zahlen zu können
  • – das uns viele weitere Geschichten von Betroffenen sowie meine Ratschläge lest ihr in diesem Blogbeitrag.

Wie ihr mit dieser Veränderung umgehen könnt, wie Angst überhaupt entsteht und wie ihr diese bewältigt, ist hier  im Interview zu lesen: Interview Bezirksrundschau

 

Mir wurde alles genommen, was Spaß macht

Ich bin 28 Jahre alt, sportlich und ein Lebemann. Dank Corona wurde mein Stammtisch abgesagt, gibt es keine Vereinstreffen mehr und auch das Fitnessstudio hat zu. Alles, was mir Freude bereitet hat wurde mir genommen. Ich bin wütend. Ich kann mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren und würde am liebsten alle anschreien.

Natürlich ist es hart, wenn deine liebsten Freizeitaktivitäten nicht mehr stattfinden können. Jedoch bringt es dir nichts, dich darauf zu fokussieren, was dir fehlt bzw. „genommen wurde“. Ich verstehe, dass „Mir wurde alles genommen, was Spaß macht“ Wut auslöst. Versuche den Fokus auf das Positive zu lenken und den Satz gedanklich abzuändern: „Ich habe nun endlich Zeit Neues auszuprobieren. Das ist die Chance mein neues Lieblings-Hobby zu entdecken“ Merkst du, dass sich dieser Satz sich ganz anders anfühlt? Beantworte folgendes: Was bereitet mir sonst noch Freude? Was habe ich früher gerne gemacht? Was wollte ich schon immer ausprobieren oder lernen? Wie kann ich die Wut- Energie abbauen? Was hat früher geholfen? Du wirst sehen, dass du dich nach ein paar Tagen gut mit der neuen Situation arrangiert hast.

 

Ich drehe durch vor Langeweile

Mir ist so langweilig. Die Uni hat nun alle Veranstaltungen abgesagt und ich sitze den ganzen Tag alleine zuhause und tue nichts. Das bringt mich zum Durchdrehen.

So viel Zeit für sich zu haben, kennen die wenigsten. Das kann jedoch auch ein Segen sein. Überlege dir, was an dieser Situation positiv ist. Was ist gut daran? Was hast du schon lange nicht mehr gemacht? Was wolltest du schon immer lernen? Was hast du immer aufgeschoben? Fülle deinen Tag mit allem, was dir gut tut, Freude bereitet und dir neue Energie gibt. Am besten beantwortest du diese Fragen schriftlich. Als Inspiration findest du auf meinem Blog eine Liste mit 100 positiv „anregenden“ Aktivitäten.

 

Meine Tochter ist im Ausland

Meine 25-jährige Tochter ist gegen meinen Rat nach Ägypten auf Urlaub gefahren. Ich mache mir große Sorgen. Leider erreiche ich sie auch nur selten. Ich bin mit meinen Nerven am Ende.

Besorgt zu sein ist normal und zeigt, dass du eine gute, fürsorgliche Mutter bist. Versuche deinen negativen Gedanken zu einem positiven umzuwandeln, dann verändern sich auch deine Gefühle. Zum Beispiel statt: „Ich vermisse sie und mache mir Sorgen“ könntest du dir sagen: „Ich bin froh jemanden zu haben, den ich vermissen kann und der mich derartig berührt“

 

Mir ist die Hand ausgerutscht

Derzeit arbeite ich im Homeoffice. Ich habe 3 Kinder (6, 7 und 9 Jahre alt), die nun alle zuhause sind. Ich komme mit meiner Arbeit nicht voran, weil meine Kinder mich nicht in Ruhe lassen. Ich stehe unter Dauerstress. Ich leiste keine gute Arbeit und bin auch keine gute Mama. Ich bekomme mit, wie ich zunehmend aggressiver werde und schreie. Nun ist mir auch öfters die Hand ausgerutscht. Ich weiß nicht, wie ich die nächsten Wochen überstehen soll!

Kinder bekommen natürlich mit, dass etwas nicht stimmt, und bemerken auch, wenn die Mama gestresst oder ängstlich ist. Das verstärkt nur die Unruhe in den Kindern selbst. Achte auf dich selbst, bringe dich in Ruhe, um die Kinder zu beruhigen. Frage dich: „Wer und wie wäre ich, wenn ich nicht in dieser Situation wäre? Beame dich gedanklich an einen schönen Ort oder tolles Erlebnis in deiner Erinnerung. Mache gemeinsam mit den Kindern einen Plan für den Tagesablauf aus, der Struktur und Ordnung in euer Leben bringt. Von wann bis wann ist Mamma-Zeit, wann startet die Lernzeit, wann werden Hausaufgaben erledigt, wann gibt es Essen, wann die Spielzeit, wann haben die Kinder freie Zeit zur Verfügung und wann geht es ins Bett. Hängt diesen Plan auf und verweise darauf. Hier kannst du auch gerne mit Belohnungen arbeiten :)

 

Sie stritten sich um einen Sack Mehl

Die Leute drehen durch! Heute habe ich beobachtet wie sich 2 um einen Mehlsack gestritten haben. Ich habe das Gefühl, dass die Leute immer unfreundlicher werden, egoistisch und in Panik geraten. Das macht mich auch panisch. Ich sehe mir viele Videos an und habe mich informiert. Ich habe Angst davor, was noch kommt. So etwas gab es noch nie! Ich kann kaum noch schlafen und bin ständig besorgt.

Die Situation ist für alle neu. Unbekanntes macht Angst, das ist normal. Angst ist ein Gefühl, welches deinen Körper zum Schutz in Alarmbereitschaft bringt. Doch ist diese Angst berechtigt? Wovor soll sie dich schützen? Was bringt sie dir jetzt? Zuerst solltest du dich von den Medien und der negativen Berichterstattung fernhalten. Verhalte dich selbst vorbildlich, wenn du dich hilfsbereit, freundlich und stets mit einem Lächeln unterwegs bewegst, wird das positiv auf andere ausstrahlen. Das Einzige, was sich vermehrt, wenn man es teilt ist Glück! Also verteile Komplimente, lächle fremde Menschen an, helfe anderen Menschen, die Hilfe brauchen.

 

Ich habe Existenz-Ängste

Ich besitze ein kleines Café, mit dem ich mich so gerade über Wasser halten konnte. Dafür habe ich auch einen Kredit aufgenommen. Da ich schließen musste, liegen meine Einnahmen bei Null. Nun habe ich auch den ganzen Tag nichts zu tun und zu viel Zeit mir Sorgen zu machen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann meine Miete nicht mehr zahlen, mein Auto. Ich versuche zu sparen, wo es geht. Jedoch halte ich das nicht mehr lange aus.

Die umgesetzten Maßnahmen treffen viele Unternehmer. Der Mensch braucht (finanzielle) Sicherheit, das kommt direkt nach den Grundbedürfnissen wie Essen und Schlaf. Du bist aber nicht alleine. Teile deine Sorgen mit anderen Betroffenen. Sprecht euch zusammen, helft euch gegenseitig und entwickelt Ideen und Strategien, um diese Phase zu überstehen. Wenn man nicht alleine ein Hindernis überwinden muss, fällt es leichter. Gemeinsam ist man stark. Sicherlich kann jeder Wichtiges beitragen und interessante Tipps geben wie z.B. die Möglichkeit auf Mietreduzierung. Nutze deine Stress-Energie, um dir einen Plan mit den nötigen Schritten zur Umsetzung zu machen sowie einen Plan B und C. Mit einem Plan verschwindet die Hilflosigkeit und beim Tun lenkst du deine Gedanken weg von der Angst in eine positive Zukunft.

 

Die Frau wollte vom Balkon springen

Ich bin gerade vor ein paar Monaten in meine neue Wohnung gezogen. Da ich Homeoffice habe, verbringe ich den ganzen Tag zuhause. Seit Montag höre ich ein Paar über mir streiten. Heute saß ich am Balkon und habe gearbeitet. Da hörte ich, wie die Frau meinte, dass wenn ihr Mann sie noch einmal eingreift, springt sie vom Balkon. Auf einmal sah ich die Füße schon herunterhängen. Ich rief die Polizei und habe die Wohnung verlassen, weil ich die Situation nicht aushielt. Ich kann mich zuhause nun nicht mehr konzentrieren und sehe ständig diese Beine vor mir.

Mit der zunehmenden Zeit zuhause, steigt auch die häusliche Gewalt. Dieses Erlebnis war schrecklich und es ist ein gutes Zeichen, dass du dies auch fühlst, das zeigt Empathie und Herzenswärme. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung, ob gut oder schlecht. Nur wenn dich ein Gedanke zu sehr einschränkt, dann sollten wir daran arbeiten. Schreibe dein Erlebnis nieder und sprich darüber mit einem Freund. Nimm dir Zeit alle Gedanken kommen zu lassen, bis sie dich nicht weiter von deiner Arbeit abhalten. Gib dir Zeit, dies zu verarbeiten und nach ein paar Tagen sieht die Welt wieder anders aus.

 

Angst, keinen Job zu finden

Heute kam der Anruf, dass ich gekündigt werde. Es war ein Schock! Ich hätte niemals gedacht, dass es mich trifft! Da ich als Personalberater tätig war, dachte ich, dass dieser Job sicher sei, jedoch meinte der Chef, dass dieses Jahr keine Firma neue Mitarbeiter einstellen wird. Ich und 2 weitere aus dem Büro wurden gekündigt. Auch 2 weitere Niederlassungen wurden geschlossen. Erst jetzt merke ich den Ernst der Lage. Die Anzahl der Jobsuchenden hat sich verdoppelt, jedoch stellt kaum eine Firma neue Mitarbeiter ein – alle bauen ab! Ich mache mir große Sorgen keinen Job zu finden!

Jede Krise bringt auch Chancen mit sich. Wir entscheiden uns, ob wir uns auf das fokussieren, was schlecht läuft oder auf das, was trotzdem nach wie vor gut läuft. Du bist gesund, hast ein Dach über dem Kopf, saubere Kleidung und ausreichend zu essen. Überlege dir, welche Möglichkeiten sich nun für dich eröffnen. Wolltest du schon immer in eine andere Branche hineinschnuppern? Wissen, ob nicht eine andere Firma dir besser gefallen würde und dir auch evtl. mehr zahlt? Lasse dich auf ein positives Träumen von deiner Zukunft ein. Versetze dich in verschiedene Szenarien, Tätigkeiten und Aufgabenfelder, die dir liegen würden. Male dir eine positive Zukunft aus, hiermit schöpfst du Kraft und Energie, um dich zu bewerben. Sobald du eine Zusage bekommen hast, wirst du dir denken: „Meine Sorgen waren unnötig“.

 

Diese und weitere Herausforderungen könnt ihr auch online in der Krone (City4you) lesen:

https://www.krone.at/2123875

https://www.krone.at/2122332

https://www.krone.at/2120153

https://www.krone.at/2119240

 

Ich hoffe, meine Antworten konnten euch helfen.

 

Alles Liebe,

Sabrina